PRAXISKLINIK FÜR AUGENHEILKUNDE
DR DETLEF BLUDAU
CAROLIN ALLERMANN
Das menschliche Auge ist ein hochkomplexes Sinnesorgan. Den sensibelsten Teil des Auges stellt die Nervenfaserschicht der Netzhaut im Inneren des Auges dar. Im hinteren Bereich des Augapfels werden diese Nervenfasern zu einem einzigen „Kabel“ gebündelt. Dieser Bereich wird als Sehnervenkopf oder Papille bezeichnet. Von dort führen diese Sehnervenfasern durch mehrere Gehirnbereiche zum Sehzentrum im Hinterkopfbereich. Die Vorderseite des Auges ist durch die normalerweise etwa einen halben Millimeter dicke Hornhaut geschützt. Das Auge selbst ist kein leerer Raum, sondern mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt. Dieses Kammerwasser sorgt mit einem gewissen Druck (Augeninnendruck) dafür, dass das Auge seine feste Form behält.
Erkrankung des Sehnerven – das Glaukom
Eine gefährliche Augenerkrankung ist der Grüne Star (Glaukom), bei dessen Verlauf der Sehnervenkopf (oder Papille) irreparabel geschädigt wird. Die Krankheit wird für Patienten erst wahrnehmbar, wenn bereits mehr als 50 % der Sehnerven geschädigt sind. Besonders heimtückisch: Die Krankheit verläuft absolut schmerzfrei und ohne Einschränkung der Sehschärfe. Nur durch eine umfassende Vorsorge ist eine frühzeitige Behandlung möglich.
Vorsorgeuntersuchungen
Zur Früherkennung eines Glaukoms stehen verschiedene hochmoderne Verfahren zur Verfügung. Vergleichbar mit einem Puzzle liefert jedes Verfahren dem Arzt unterschiedliche Befunde, die in ihrer Gesamtheit eine möglichst genaue Diagnose erlauben.
Spaltlampe
Die Spaltlampe ist ein schwenkbares Mikroskop mit spezieller Beleuchtung. Mit ihm untersuchen wir den vorderen Augenabschnitt und den Augenhintergrund. Nachteil: Verdächtige Befunde müssen für einen späteren Vergleich durch Beschreibung oder als Skizze festgehalten werden.
Papillenfoto
Ergänzend kann eine Fotodokumentation durchgeführt werden, um eine bessere Vergleichbarkeit zu erreichen.
Die Messung der Nervenfaserschichtdicke
Bei der Optischen Cohärenztomographie (OCT) handelt es sich um eine hochauflösende und detaillierte Darstellung von Sehnervfasern an der Papille. Krankhafte Veränderungen lassen sich früher als mit herkömmlichen Methoden erfassen. Die Auswertung der Daten erfolgt computergestützt.
Die Papillen-Tomographie mit HRT
Damit lassen sich die Sehnerven und der Sehnervenkopf äußerst präzise vermessen. Mit einem ungefährlichen Laser des HRT -Gerätes (Heidelberg Retina Tomograph) wird die Oberfläche der Sehnerven in höchster Auflösung abgetastet. Ein Computer erstellt daraus dreidimensionale Bilder des Sehnervenkopfes, die eine viel genauere Beurteilung bieten als herkömmliche Methoden. Kleinste Veränderungen werden sichtbar, gefährliche Entwicklungen können rechtzeitig bemerkt und schon Jahre, bevor Schäden auftreten, behandelt werden. Wir speichern das Ergebnis für einen späteren Vergleich.
Messung des Augeninnendrucks
Ein Glaukom geht häufig mit einem erhöhten Augeninnendruck einher. Deshalb sollte im Rahmen der Vorsorge unbedingt der Innendruck des Auges bestimmt werden.
Nutzen Sie die Möglichkeiten – damit die Glaukom-Vorsorge Ihnen Sicherheit gibt!